JÄGERS ABSCHIED

 

1)                      Ja Dirnderl liabs, hiazt muß i fort

noch unbestimmtm an welchen Ort

Und wenn wir uns, einst wiedersehn

vorm Traualtar wir werden stehn

 

Geh jetzt mei liaber Bua, laß mir mei Freud mei Ruah

mir wird ums Herz so schwer, i siach die nimmermehr

Kann ohne die net lebm, du bist mein alles gwen

mei Glück mei Seligkeit, mei Stolz mei Freud

 

Ja i muaß die Welt propiern, derfst mi zweng den net verliern

hab nur die aloani gern, du muaßt mei Weiberl werdn

Wann i komm nach Jahrn zurück, wird für uns 2 blüahn das Glück

mit an Myhrtenkranz im Haar, vorm Traualtar

 

 

2)                      Ins fremde Land, is fort da Bua

hat gfunden Glück, und Freuden gnua

Hat an sei Dirnderl, nimmer denkt

und hat sei Herz, a andern gschenkt

 

Dem Dirderl is vor Schmerz, gebrochen streue Herz

sie wart Jahrein Jahraus, da Bua kehrt nimmer zhaus

Sie welkt wia a Bleamal hin, hat Treue nur im Sinn

doch da Bua a andre gar, führt zum Altar

 

Bei dem Buam sein Hochzeitstanz, scheint des Mondes silberglanz

ins Kammerl eng und kloa, verlassen ganz aloa

Umkränzt mit Rosmarien, liegts arme Dirderl drinn

mit an Myhrtenkranz im Haar, auf da Totenbahr